Pressemitteilung Nr. 63/2019 vom 12.09.2019

Fachtagung zu aktuellen Fragen des Asylrechts im Bundesverwaltungsgericht

Im Bundesverwaltungsgericht in Leipzig findet heute und morgen eine Fachtagung des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO) zum Thema „Aktuelle Herausforderungen für das Gemeinsame Europäische Asylsystem am Beispiel von Deutschland und Österreich“ statt.


Die Fachtagung ist die erste EASO-Fortbildungsveranstaltung in deutscher Sprache. An ihr nehmen mehr als 70 Richterinnen und Richter teil, die vornehmlich in Deutschland und Österreich tätig sind, aber auch an Gerichten in Bulgarien, Estland, Irland, Lettland, Tschechien oder Zypern. Themen der Tagung sind v.a. die Abgrenzung von Flüchtlingsschutz und subsidiärem Schutz, die Flüchtlingseigenschaft wegen Zugehörigkeit zu einer ausgegrenzten sozialen Gruppe, die Glaubhaftigkeitsbeurteilung in Fällen religiöser Konversion und von Homosexualität, innerstaatliche Fluchtalternativen und die Weiterwanderung anerkannter Schutzberechtigter. Zu diesen aktuellen Fragen erläutern Richterinnen und Richter aus Deutschland und Österreich ihre Rechtsprechung wie auch die des Europäischen Gerichtshofs in Luxemburg. EASO präsentiert aktuelle Informationen über die Sicherheits- und Verfolgungslage in bestimmten Herkunftsländern von Flüchtlingen, insbesondere in Afghanistan. Der Veranstaltung in Leipzig wird im Mai 2020 eine zweite deutschsprachige Tagung in Wien folgen.


EASO hat seinen Sitz in Malta. Es unterstützt die EU-Mitgliedstaaten in fachlicher und organisatorischer Hinsicht auf dem Gebiet des Asylrechts; in Italien, Griechenland, Malta und Zypern auch durch Mitwirkung bei der Registrierung der Asylsuchenden und der Durchführung der Asylverfahren. Adressaten seiner Tätigkeit sind nicht allein die nationalen Asylverwaltungen; vielmehr fördert EASO auch die Fortbildung und den fachlichen Austausch von nationalen Richterinnen und Richtern, die über Fragen des Asylrechts entscheiden.